https://wohnenmusthave.webnode.page 

Gesundes Licht (Glühbirnen):  https://oktoberfest-chur.webnode.page/ 

..........................................................................................................................................................................................................................

Einerseits: 

WHO: Luftverschmutzung und Lärm (Stress) Hauptgesundheitsgefahren.                                                                        WHO: Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder von Gebrechen.                                                                                                       Medizin/Forschung und Bundesamt: "Lärm macht krank. Gewöhnung nicht möglich."                                                  Alte Chinesen durch Lärm töteten; weiteres Beispiel für Unaufhörlichkeit-Phänomen: Wassertropfentod. 

Andererseits:

Trotz Medienberichten und Leid: Ich kenne bisher schweizweit KEINEN Mietraum STILLE und LUFT Garantie. Schützender Raum (Asyl zumindest für Vorgeschädigte/Vulnerable wie Dauerkopfschmerzen, Herz/Kreislauf, Hirnverletzte etc.) wäre LEICHT verwirklichbar. 

.............................................................................................................................................................................
© Beobachter 13-10-2000
Autor: Schmid Adrian as Rauber Urs ra
Titelgeschichte
LÄRM Zu viel Krach, wohin man hört
Zwei Drittel der Bevölkerung fühlen sich durch Lärm gestört. Das zeigt eine neue Studie. Die Belastung wird aber noch zunehmen - jetzt regt sich Widerstand.
Wenn sich Jürg Fässler abends zur Ruhe legt, wird es nie still. Ein Pfeifen im linken Ohr stört den Schlaf. «Wie 1000 Grillen im Kopf», sagt der Chemiker. Jürg Fässler ist ein «Dezibelopfer». Mit Gehörschutz ausgerüstet, sah er sich 1997 die Zürcher Street-Parade an. Die Musik war sehr laut. Das leichte Pfeifen nach dem Fest beunruhigte ihn vorerst nicht, doch plötzlich war er extrem geräuschempfindlich. Diagnose: Gehörschaden - bis heute nicht behandelbar. An einer schweren Herzkrankheit leidet der Rentner Hans G. Das Fenster seines Schlafzimmers öffnet sich gegen den Parkplatz eines Restaurants. Immer wieder reissen ihn Gespräche, Gelächter oder knallende Autotüren aus dem Schlaf. Für die Ärzte ist klar: Ausgelöst wurde die Krankheit durch die «lärmbedingten dauernden Schlafstörungen».
Immer grösseres Umweltproblem 
Die beiden Männer sind offensichtliche Lärmopfer. Noch weiter verbreitet aber ist das stille Leiden. Das zeigt eine neue Analyse. «64 Prozent der Schweizer fühlen sich an einem oder mehreren Orten durch Lärm gestört», schreibt der Sozialpsychologe Alexander Lorenz in seiner Doktorarbeit. In einer repräsentativen Umfrage hörte sich Lorenz bei rund 1000 Personen um. Fazit: Der Lärm des Strassenverkehrs wird zusammen mit den Autoabgasen als grösstes Umweltproblem im Land wahrgenommen. Ein detaillierter Blick auf die Resultate offenbart ein vielschichtiges Bild:
- Jede dritte Person fühlt sich im Kaufhaus oder im Laden durch Lärm belästigt. In der «Hitparade» der lärmigen Orte liegt damit der Einkaufsort an der Spitze - vor dem Quartier, dem Arbeitsplatz, dem Wohnhaus oder dem Freizeitort. In den Geschäften wird hauptsächlich die Hintergrundmusik als störend und zu laut empfunden.
- An Lärm gewöhnt man sich offenbar nicht. Befragte, die den grössten Teil ihres Lebens in der Stadt verbracht haben, klagen häufiger über Lärm als Personen, die auf dem Land aufgewachsen sind.
- Frauen fühlen sich durch Lärm stärker belästigt als Männer. Frauen reagieren auch häufiger mit Ärger, Aggression und Wut.
- Für eine ruhigere Wohnung würden 54 Prozent der Befragten einen höheren Mietzins bezahlen - in der Regel zwischen 200 und 500 Franken mehr pro Monat.
- Die wenigsten Lärmopfer handeln. 62 Prozent der von Lärm geplagten Personen geben an, nichts unternommen zu haben. Die Gründe sind laut Alexander Lorenz unerforscht: «Ob dieses 'Nicht'-Verhalten als Hilflosigkeit, Gleichgültigkeit oder Resignation zu interpretieren ist, bleibt offen.» 
Lärmschutz kostet viel Geld
Eine ernüchternde Bilanz. Eigentlich müsste die Lärmschutzverordnung (LSV) von 1986 die Bevölkerung«vor schädlichem und lästigem Lärm schützen». Erfüllt ist das Postulat auch nach bald 15 Jahren bei weitem nicht.« Der Lärmschutz ist ein Kostenfaktor, dessen man sich gern entledigen möchte», sagt der Akustiker Robert Hofmann. Ein Blick auf die Strasse offenbart die Misere. Rund 80 Prozent des störenden Lärms verursacht der Verkehr - allen voran Autos, Lastwagen und Motorräder. 30 Prozent der Bevölkerung sind einem Strassenlärm ausgesetzt, der laut dem Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal) «als kritisch bezeichnet werden muss». Bis Ende 2002 müsste dieses Problem laut LSV beseitigt sein - mit neuen Strassenbelägen, tieferem Tempo, Schutzwänden oder Isolationsfenstern. Doch sind erst rund 35 Prozent der Strassen saniert - die Frist muss verlängert werden. Die Situation ist vertrackt. Von «massiven Versäumnissen der Kantone und Gemeinden» spricht der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS). Tatsächlich stecken die Planer das knappe Geld lieber in neue Strassen als in Lärmbauten. Hinzu kommen praktische Probleme. «Innerorts fehlt häufig das vernünftige Rezept», sagt Beat Marty vom Luzerner Amt für Umweltschutz. Wände kommen selten in Frage, und Schallschutzfenster sind laut Marty «eigentlich eine unbefriedigende Symptombekämpfung». Eine weitere Schwierigkeit: «Die Zunahme des Verkehrs macht viele Massnahmen sofort wieder zunichte», sagt Urs Jörg, Chef Lärmbekämpfung im Buwal. Es kommt noch schlimmer. In einer neuen Umfrage sagen 100 Fachleute voraus, dass der Trend zu noch mehr Mobilität ungebrochen anhält. So soll der Verkehr bis zum Jahr 2020 auf Strasse und Schiene um über 30 Prozent zunehmen - in der Luft gar um fast 60 Prozent. Die Experten haben deshalb «wenig Hoffnung», dass sich Abgase und Lärm stark reduzieren lassen. Schöne Worte, aber keine Taten. Auch aus der Politik kommen wenig ermunternde Signale. Zwar betonte der Bundesrat jüngst, dass er «der Lärmschutzproblematik grosse Bedeutung beimisst». Sobald es aber konkret wird, sieht die Sache anders aus. Erstes Beispiel: die Flughäfen. Im April fixierte der Bundesrat den Lärmgrenzwert für Flughäfen bei 65 Dezibel - die Expertenkommission hatte 60 Dezibel vorgeschlagen. Die neuen Vorgaben ermöglichen bis zu dreimal mehr Starts und Landungen. Und: Die Flughafenbetreiber sparen viele hundert Millionen Franken für Schallschutzfenster. «Die Privilegierung erfolgt aus wirtschaftlichen Gründen», räumte Umweltminister Moritz Leuenberger ein. Der Flughafen Zürich sei für die Schweiz«von herausragender Bedeutung».
Der Aufschrei war laut - speziell im Raum Zürich. Mit der Regierung «gar nicht einverstanden» ist auch der Physiker Robert Hofmann, Mitglied der Expertenkommission. «Die aus der Störung abgeleiteten Grenzwerte dürfen nicht durch Machbarkeitskriterien manipuliert werden», sagt der Akustiker.«Sonst verlieren sie ihre Grundlage.» Was Robert Hofmann als «ominöse politische Justierung von Grenzwerten» umschreibt, ist allerdings nicht neu. Jede Lärmquelle wird nach einer anderen Methode gemessen und berechnet. Der Dauerlärm einer Strasse kann nicht direkt mit den kurzen Knallern im Schiessstand verglichen werden. Das gibt Spielraum. Hofmanns süffisantes Fazit: Der Grenzwert der Strasse sei «ziemlich sauber», die Bahn dagegen habe «einen saftigen Bonus» erhalten. Die Schützen wiederum hätten «durch aufopferndes Lobbying im Parlament zwei Dezibel geholt». Diesen Moment habe die Industrie verschlafen und sei «mit einem Malus von fünf Dezibel erwacht». Dafür habe sich die Militärfliegerei «einen stattlichen Bonus gefischt».
«Einbunkern» der Opfer
Zweites Beispiel: die Neat. Im Juni endete die «umfassende Interessenabwägung» der Regierung mit einer Niederlage für den lärmgeplagten Kanton Uri. Statt die Neat-Bahnlinie in der Reussebene unterirdisch zu führen, beschloss der Bundesrat eine offene Talvariante. Die geplante Überholanlage beim Tunnelportal Erstfeld könne bei der Bergvariante nicht gebaut werden, hiess es. Diese sei aber notwendig, damit «die erforderliche Güterkapazität bereitgestellt» werden könne. Dennoch will der Bundesrat die Anliegen Uris «sehr, sehr ernst»nehmen. Nicht zum ersten Mal fühlt sich die Urner Regierung buchstäblich «überfahren».
Drittes Beispiel: der Bahnlärm. Rund 265'000 Personen sind übermässigem Bahnlärm ausgesetzt. Für die Sanierung versprach der Bundesrat 1998 vor dem Neat-Urnengang ein«Kostendach von 2,3 Milliarden Franken». Geplant sind der Umbau der Waggons und Lokomotiven bis ins Jahr 2009 sowie Lärmschutzwände und Schallschutzfenster bis 2015. Bereits drei Monate später war der Betrag auf 1,8 Milliarden gesunken. Das Ziel sei billiger zu erreichen, hiess es - und zwar «aufgrund des technischen Fortschritts, vor allem beim Rollmaterial». Doch statt mit dem Geld zusätzliche Lärmschutzwände zu bauen, wird fast ein Drittel der Betroffenen hinter Isolationsfenstern stillgelegt - von «Einbunkern» spricht der Aargauer SP-Nationalrat Urs Hofmann.
Es droht bald noch mehr Bahnlärm
Vergeblich rügte die Interessengemeinschaft gegen Eisenbahnlärm (IGLS) die Vorlage, «die die Versprechungen nicht einhält». Das Parlament steht hinter dem Konzept. «Es macht keinen Sinn, wenn ein einzelner Weiler durch kilometerlange Lärmschutzwände geschützt wird», so Moritz Leuenberger im Nationalrat. Bereits droht neues Ungemach. Nach Gesprächen mit den SBB und dem Bund befürchtet die IGLS zusätzlichen Lärm auf den Schienen. So planen die SBB offenbar, auf stark belasteten Strecken schwerere Gleise zu verlegen - plus drei Dezibel Lärm. Und weil der Schwerverkehr von der Strasse auf die Schiene verlagert werden soll, dürfte auch der Bahnlärm weiter zunehmen - plus sechs Dezibel. IGLS-Präsident Zacharias Büchi plagt noch eine Sorge: «Solange das ausländische Rollmaterial nicht auch saniert wird, geht der Lärm nicht im gewünschtenMass zurück.» Als wäre all dies nicht genug: Auch der behördliche Lärmschutz steht zurzeit auf wackligen Beinen. Die Eidgenössische Materialprüfungsanstalt (Empa) soll auf einen Kernbereich konzentriert werden, in dem die Abteilung Akustik/Lärmbekämpfung keinen Platz mehr hätte. Die Empa-Leitung erwägt, die Forschungs-, Prüf- und Beratungsstelle zu privatisieren oder zu zerschlagen. «Damit würde die einzige Instanz verloren gehen, die neutrale Lärmgutachten verfassen kann», kritisiert die Aargauer SP-Nationalrätin Doris Stump. Genug der Niederlagen, sagte sich Armin Braunwalder. Der Urner und Geschäftsführer der Schweizerischen Energiestiftung will eine nationale «Allianz für Lärmschutz» gründen. «Lokale und regionale Bürgerinitiativen können sich offensichtlich allein nicht gegen die Interessen der Wirtschaft durchsetzen», stellt Braunwalder fest. Deshalb möchte er die Kräfte rundum die Flughäfen, entlang den Bahnlinien und im Urnerland bündeln und professionell kämpfen. «Damit kann das Unterstützungspotenzial in der Bevölkerung beträchtlich erhöht werden.»
«Koalition der Lärmgeplagte
Noch ist das Projekt kaum mehr als eine Idee. Doch im Urnerland ist das Interesse gross. Und in der «Neuen Luzerner Zeitung» gab es bereits prominente Schützenhilfe. «Uri hat nur eine Chance, wenn es sich mit anderen lärmgeplagten Regionen solidarisiert und zusammentut», sagte der Politberater Iwan Rickenbacher. Und der Berner Politologe Adrian Vatter meinte: «Es braucht eine Koalition der Lärmgeplagten.» Daran muss eigentlich das ganze Land ein Interesse haben. Denn der Lärm kostet die Gesellschaft viel Geld. Das Buwal schätzte 1993 die jährlichen Kosten auf rund drei Milliarden Franken. Dazu gehören: Investitionen in den Schallschutz, Arztund Medikamentenkosten, der Wertverlust von Liegenschaften oder so genannte Lärmfluchtkosten. Denn wer am Wochenende in die Stille pilgert oder seinen Wohnsitz lärmbedingt ins Grüne verlegt, hat erstens höhere Transportkosten für Arbeit, Freizeit und Einkauf - und produziert zweitens neuen Lärm. 
Mit dieser Spirale erobert der Lärm auch die letzten stillen Winkel. «Die Schallspitzen sind weniger extrem als früher. Dafür wird es in bisher verschonten Gebieten laut», sagt der Buwal-Fachmann Urs Jörg. Denn selbst in der vermeintlich einsamen Bergwelt röhrt ein Motorrad, dröhnt ein CD-Player und brummt ein Motorflieger. Das hat auch der Feldbiologe Georg Artmann festgestellt, der in seiner Arbeit häufig auf Laute von Tieren lauscht. «Dauernd wird meine akustische Wahrnehmung durchein technisches Geräusch gestört», klagt er.
Schaffung von Ruhereservaten
Dasselbe ist dem Luzerner Umweltbeamten Beat Marty aufgefallen: «Lärmfreie Räume sind im Gesetz gar nicht vorgesehen.» Nach zehn Jahren Lärmschutzverordnung wäre es«vielleicht nicht schlecht, den Lärmschutz wieder grundsätzlich anzuschauen», sagt der Präsident des Fachbeamtenverbands«Cercle bruit». Denn auch Parks oder Spielplätze geniessen keinen speziellen Lärmschutz. Marty schwebt etwas Konkretes vor: «Vielleicht müsste man Ruhereservate schaffen.» 
PETER MAEGLIN «Von der Knallerei dröhnt einem der Kopf»
Bild: Peter Maeglin, 58, hat ein Wochenendhaus in Lauwil BL. Doch statt Ruhe findet er dort immer mehr Schiesslärm vom nahen Schützenhaus.
Es ist paradox: Während der Woche hat man genug Lärm um die Ohren. Also sucht man am Wochenende die Ruhe. Doch in der freien Natur wird geschossen. Rücksichtslos beginnt die Knallerei am Samstagmorgen um acht. Unser Chalet in Lauwil BL, einer 350-Seelen-Gemeinde, liegt 100 Meter vom Schützenhaus entfernt. Ausser einer kurzen Mittagspause dürfen die Schützenden ganzen Tag schiessen - bis zum Eindunkeln.
Das stört uns, vor allem im Frühling und im Herbst, wenn an drei, vier Wochenenden hintereinander geschossen wird. Bei Schützenfesten wird auch sonntags frisch-fröhlich geballert von morgens bis abends. Das hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Wenn man den ganzen Tag die Knallerei hört, dröhnt einem abends der Kopf. Auch den Bauern und den Spaziergängern geht es auf den Wecker. Ob die Tiere auf der Weide daran Freude haben, weiss ich nicht. Unser früherer Hund zum Beispiel lag den ganzen Tag unter dem Bett, wenn geschossen wurde. Er hatte Angst, das Haus zu verlassen.
Hinzu kommt, dass jeder Schütze mit seinem lärmigen Töff oder mit seinem Auto hierher fährt.
Ich möchte betonen, dass ich nichts gegen das Schiessen habe. Es ist ein Sport, der nicht stört, solange er sich in einem vernünftigen Rahmen abspielt. Aber wir begreifen nicht, dass jede Gemeinde ihr eigenes Schützenhaus haben muss: Eines steht in Lauwil, eines im drei Kilometer entfernten Reigoldswil, zwei weitere stehen in Bretzwil und Ziefen in fünf respektive zehn Kilometer Entfernung. Warum kann man nicht ein Schützenhaus für mehrere Gemeinden einrichten und die Schiessübungen zusammenlegen?
Wir fordern einfach die Rückkehr zu einem gesunden Mass. Wir wollen nur Regeln, wie sie auch sonst für Normalbürger gelten. Wenn ich um halb zwei Uhr mittags den Rasen mähe, kriege ich Ärger mit meinen Nachbarn, weil es erst ab zwei Uhr erlaubt ist. Ähnliche Regeln könnte man auch für die Schützen aufstellen.
ESTHER BORNER «Güterzüge lärmen am meisten»
Bild: Esther Borner, 53, Rupperswil AG, ist Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft gegen Eisenbahnlärm (IGLS). Vor ihrem Haus brausen täglich über 500 Züge durch.
Unser Friedhof liegt direkt am Bahngleis. Wir können keine Abdankung durchführen, ohne dass die Feier vier, fünf oder mehr Male unterbrochen wird, weil ein Zug durchdonnert. Mitten im Trost müssen wir warten, bis man sich wieder versteht.
Vor 25 Jahren haben wir unser Haus gekauft, 80 Meter von der Bahnlinie entfernt. Damals fuhren hier 300 Züge durch, heute sind es mehr als 500. Mit der Neat erwarten wir nochmals erheblich mehr Bahnverkehr.
Als sich bei mir vor ein paar Jahren Leute über den Lärmbeklagten, begann ich mich zu wehren. Als Gemeinderätin wurde ich zur Anlaufstelle. Ich organisierte einen öffentlichen Anlass, entwarf über Nacht eine Petition. Innert einer Woche sammelten wir 600 Unterschriften. In Muri AG wurde die Interessengemeinschaft gegen Eisenbahnlärm (IGLS) gegründet. Heute haben wir etwa 200 Mitglieder, darunter rund 30 Gemeinden, die an der Strecke Basel-Chiasso liegen.
Am schlimmsten sind die Güterzüge mit den alten Bremssystemen. Ich kenne einen Fall, wo der Zug 20 Meter neben dem Haus vorbeifährt. Drinnen zittert alles, wenn Züge vorbeibrausen. Selbst bei geschlossenem Fenster kann man kaum reden. Die Frau wurde krank; das Haus musste mit Verlust verkauft werden.
Auch wir können bei offenem Fenster nur mit Gehörschutz schlafen. Um halb zwölf kesselt zum Beispiel ein Güterzug durch,bei  dem regelmässig mein Schlafzimmerschrank wackelt.
Die neuen Doppelstockwagen und der Intercity sind im Vergleich direkt angenehm, da sie nur noch rauschen. Aber der Rest der Züge - also die Mehrheit - verursacht mit dem alten Rollmaterial unerträglichen Lärm.
Wir wollen, dass die Güterwagen saniert und effektive Lärmschutzwände gebaut werden - ohne Wenn und Aber. Dann erst kann man den öffentlichen Verkehr ausbauen. Vorher nicht.
RUTH GREINER «Fluglärm schadet der Gesundheit»
Ruth Greiner, 56, Allschwil BL, ist Präsidentin des Schutzverbands um den Flughafen Basel-Mülhausen. Die Gemeinde leidet unter dem wachsenden Flugverkehr.
Es gibt hier Flugzeuge, die erzeugen einen Lärm bis zu 90 Dezibel. Heute weiss man, dass das gesundheitsschädigend ist. Vier Fünftel der Abflüge des Euro-Airports Basel-Mülhausen erfolgen direkt über die Hausdächer von Allschwil, Schönenbuch und Basel-West. Über dem Dorfkern drehen sie nach Westen ab. Am stärksten stören die alten, schweren Frachtflugzeuge. Sie lösen Angstzustände und Herzklopfen aus. Jedes Mal fragt man sich, ob sie es über die Dächer schaffen.
Die Starts zwischen 22 und sechs Uhr haben stark zugenommen: von 250 im Jahr 1994 auf fast 1900 im Jahr 1999. Was ebenfalls stört, ist der Lärmteppich am Wochenende. Die Charterflugzeuge starten tagsüber teilweise im Anderthalb-Minuten-Takt.
Bis vor zwei Jahren wurden wir vom Schutzverband oft belächelt. Wir seien doch nur gegen die Wirtschaft. Allmählich hat sich die Stimmung aber gekehrt: Jetzt sorgen sich viele Hauseigentümer um die Wohnqualität ihrer Liegenschaften. Es entstand eine Volksbewegung. Einmal wurde eine Grossveranstaltung auf dem Dorfplatz mit 3000 Leuten durchgeführt. Das Thema ist nun salonfähig. Auch im Elsass und in Deutschland ist die Opposition gewachsen. Wir lassen uns auch nicht mehr gegeneinander ausspielen.
Immer mehr Leute wollen wegziehen, wenn nichts geschieht.Vor allem solche, die es sich leisten können. Das kann zu einer sozialen Umschichtung führen, die Steuereinnahmen gehen zurück, die Aufgaben der öffentlichen Hand steigen. Das macht uns im Gemeinderat Sorgen.
Wir fordern eine Nachtruhe von 22 Uhr bis sieben Uhr und die Eliminierung stark lärmender Flugzeuge. Wir wollen, dass die Abflüge über weniger stark besiedelte Gebiete führen. Letztlich braucht es aber eine Einschränkung und eine Verlagerung des Verkehrs. Warum könnte man zum Beispiel nicht einen Teil des Frachtverkehrs über abgelegene Militärflughäfen in Deutschland abwickeln?
MARGUERITE HESS «Das Gebell ist unerträglich»
Bild: Vor 24 Jahren zog Marguerite Hess aufs Land, weil sie die Ruhe suchte. Jetzt bringt ein Hunde-Trainingsplatz das ganze Quartier in Rage.
Ist das hier nicht idyllisch? Innerberg liegt so nah bei Bern und ist doch so friedlich. Fast nur Wald und Weiden. Und diese Aussicht! Mein Mann und ich haben vor 24 Jahren auf vieles verzichtet, damit wir uns dieses Haus leisten konnten. Wenn nur dieser Hunde-Trainingsplatz nicht wäre.
Dort unten am Waldrand liegt er. Wenn 20 oder 30 Hunde dort sind, ist das Gebell und Gekläff unerträglich. Ich habe nichts gegen Hunde, nichts gegen Hundehalter - und schon gar nichts gegen Hundeerziehung. Denken Sie nur an all die Zwischenfälle mit Kampfhunden. Uns hier im Dorf geht es nur um den Ort und um das Ausmass. 
Seit Jahren kommen die Hündeler hierher. Am Anfang nur am Sonntagmorgen. Schleichend ist es immer mehr geworden. Inzwischen sind die Hunde vier- oder fünfmal pro Woche hier. Das ist einfach zu viel. Die Gemeinde hat ihnen vier oder fünf andere Standorte vorgeschlagen, aber sie wollen hier bleiben.
Die meisten kommen von auswärts, viele aus der Stadt Bern.Vor einiger Zeit entstand aus dem losen Betrieb ein Verein - «Familien-Hund-Club Bern» nennen sie sich. Jetzt wollen sie auch noch eine Klubhütte bauen. Geplant ist eine Festhütte mit Küche und 30 Sitzplätzen. Und das in der Landwirtschaftszone. Wir haben Einsprache erhoben.
Wir, das sind rund 30 Personen aus Innerberg. Darunter hat esauch einige Hundehalter. Sie sehen, ich bin nicht übersensibel. Viele, die hier leben, sind wegen der Stille hierher gezogen. Ruhe ist für mich fast das Wichtigste im Leben. Vertreiben lasse ich mich aber nicht, lieber kämpfe ich weiter. Schauen Sie nur: Ist es hier nicht idyllisch?
LÄRM GEFÄHRDET DIE GESUNDHEIT
Hörschäden, Stress, Schlaflosigkeit, hoher Blutdruck, Herzinfarkt: Zu viel Lärm erhöht das Krankheitsrisiko massiv.
Im Alter lässt das Gehör nach. Logisch, denken wir, schliesslich werden auch die Gehörorgane alt. Doch das ist falsch. Studien zeigen: Die Gehörkapazität eines 18-jährigen New Yorkers entspricht etwa jener eines 80-jährigen Zentralafrikaners, der selten einem Schall von mehr als 75 Dezibel ausgesetzt ist. Das entspricht der Lautstärke eines Autos mit Tempo 50.
Das menschliche Ohr ist als Warnorgan auf Naturtöne ausgelegt. Laut Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal) ist aber «die mittlere Schallintensität in einer städtischen Wohnlage rund 1000 Mal höher». Mit dem Resultat, «dass unser Organismus dauernd Fehlalarme erzeugt und sich auf Kampf- und Fluchtreaktionen vorbereitet».
Damit wird klar: Lärm ist ungesund. Die Schädigung ist abhängig von der Dauer, der Lautstärke oder der Höhe des Tons. Hinzukommt die persönliche Einstellung zur Lärmquelle: So ist das Rauschen in der Nähe einer Autobahn etwa gleich laut wie ein Bergbach. Kaum jemand wird sich aber über einen zu lauten Bach beklagen.
Ein konstanter Schallpegel von über 60 Dezibel gilt als lästig und schädlich - nachts liegt der Wert bei 50 Dezibel. Die Lärmskala (siehe Kasten unten) ist allerdings nicht linear: Einen Schallpegel von 60 Dezibel empfinden wir als doppelt so laut wie einen Wert von 50 Dezibel.
«Lärmgeschädigte Arbeitnehmer arbeiten unkonzentrierter und weniger effizient», warnt das Buwal. Die Palette möglicher Gesundheitsschäden ist breit:
- Hörschaden
Dauerlärm schädigt die Ohren langfristig. Besonders gefährdet sind Industrie- und Bauarbeiter. Bei intensiven Spitzenwerten (Diskotheken, Konzerte, Schiesslärm) kann bereits ein einzelnes Ereignis einen unheilbaren Schaden verursachen.
- Schlafstörung
Lärm kann den Menschen wecken oder vom tiefen in den leichten Schlaf holen. Damit wird die Erholung beeinträchtigt. Die langfristigen Folgen sind ständige Übermüdung, Nervosität, Reizbarkeit, reduzierte Leistung. Laut Weltgesundheitsorganisation sollten die Schallspitzen im Schlafzimmer 45 Dezibel nicht überschreiten.
- Stress
Ob schlafend oder wach - im Körper reagieren das Nervensystem und der Hormonhaushalt auf Lärm. Die Folgen: höhere Herzfrequenz, verengte Blutgefässe, erhöhter Blutdruck oder Ausschüttung von Stresshormonen.
- Kreislaufkrankheiten
Langfristig kann Dauerlärm lebenswichtige Organe schädigen. So ist ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt durch Strassenverkehrslärm belegt.
ANDREAS MEYER «Der Kampf beginnt an der Quelle»
Es sei schwierig und häufig aussichtslos, sich gegen Lärm zu wehren, sagt Soziologe und Lärmexperte Andreas Meyer. Sein Rezept: selber weniger lärmen und sich solidarisieren.
Warum stören sich Leute an Natels und Warenhausmusik, andere wiederum schlafen auch beim grössten Krach seelenruhig?
Andreas Meyer: Die Definition ist im Prinzip einfach: Lärm ist unerwünschter Schall. Ein Geräusch ist je nach der persönlichen Einstellung erwünscht, oder es wird abgelehnt. Kindergeschrei, Kirchengeläut oder Geräusche von Verkehrsmitteln können daher zu Lärm werden.
Und die Verdränger: Schlafen sie doch nicht so ruhig, weil Lärm die dickste Schale knackt?
Davon muss man ausgehen. Was sich im Schlaf physiologisch abspielt, entzieht sich dem Bewusstsein. Der schlafende Körper reagiert aber sehr wohl auf Lärm. Das kann sich unterschiedlich auswirken. Bekannt sind Störungen im Schlafrhythmus, körperliche Stressreaktionen und dadurch ein höheres Risiko für Herz- und Kreislaufkrankheiten.
Was bedeutet das für den Lärmschutz?
Für die Bestimmung von Nacht-Grenzwerten ist diese Erkenntnis zentral, weil sie mit der Gesundheit verknüpft ist. Das heisst: Die tolerierbare Lärmbelastung muss nachts wesentlich tiefer angesetzt sein als tagsüber. Allerdings sind die Grenzen der Nachtbelastung umstritten. Einerseits sind sie methodisch sehr schwierig zu ermitteln. Anderseits können sie den Anlagebetreibern besonders wehtun, weil diese zum Beispielden Betrieb einschränken oder den Schallschutz finanzieren müssen - oder beides. Die aktuelle Diskussion um den Fluglärm illustriert das wunderbar.
Wie aber wehren sich Betroffene erfolgreich gegen Lärm?
Eine oft gestellte Frage. Eine befriedigende Antwort habe ich aber noch nie gefunden.
Warum nicht?
Weil die Frage komplexer ist, als sie tönt. Wenn es um den Rasenmäher des Nachbarn geht, wehrt man sich im persönlichen Gespräch. Und wenn das nichts bringt, nimmt man die kommunale Polizeiverordnung zur Hand. Aber das ist mit der Frage wohl nicht gemeint.
Auch. Wie aber bekämpft man das Lärmproblem ganz grundsätzlich?
Der Kampf beginnt am besten an der Quelle. Und da sind unter dem Stichwort «Änderung des Verhaltens» alle gefordert.
Weil alle Opfer auch Täter sind?
Genau. Jeder und jede kann etwas beitragen. Zum Beispiel Verzicht auf laute Aktivitäten, besonders nachts und in den Tages-Randstunden. Auch langsames und niedertouriges Fahren im Strassenverkehr ist ein sehr probates Mittel. Kollektiv kann die Gesellschaft mit Nachtfahr- oder Flugverboten handeln. Auch sollte sorgfältig mit dem knappen Gut «Raum» umgegangen werden. Heute zieht man ins Grüne; dann aber kurvt jedes Familienmitglied mit dem eigenen Motorfahrzeug zur Arbeit und in die Disco. 
An wen aber wende ich mich konkret, wenn ich etwas gegen das Lärmproblem unternehmen will?
Das lässt sich nur fallweise beantworten. Grundsätzlich ist die Gemeinde ein guter Adressat für berechtigte Lärmbeschwerden. Allerdings fühlen sich Einzelpersonen oft von den Behörden aller Stufen allein gelassen. Die kantonalen Lärmfachstellen nennen das fehlende Engagement von Politikern als grösstes Handicap beim Vollzug der Lärmschutzverordnung. Persönlich habe ich erlebt, wie von Politikern laut die Reduktion der Fluglärmbelastung gefordert wurde. Wie es dann aber zum Beispiel bei Abstimmungen im Parlament um die Wurst ging, entschieden sich oft dieselben Leute für andere Interessen - zum Beispiel jene der Wirtschaft.
Den Lärmopfern fehlt offenbar die Lobby.
Das ist so. Man schätzt, dass knapp ein Drittel der Bevölkerung Lärmbelastungen ausgesetzt ist, die im Bereich des Immissionsgrenzwerts liegen oder darüber - ab diesem Wert gilt Lärm als lästig und schädlich. Da stellt sich ein grundsätzliches Problem. So konsumieren wir Mobilität und Freizeitangebote á discrétion - und wollen uns gleichzeitig davon in Ruhe erholen. Angesichts solcher Widersprüche wird offensichtlich, dass eskaum eine mächtige Lobby gegen den Lärm geben kann und sichdas Thema als politische Spielwiese anbietet.
Das heisst, es gibt keine Solidarität unter den Betroffenen.
Ja, das ist beim Lärm offensichtlich. Dem vom Fluglärmgeplagten Zürcher oder Genfer ist die Belastung im Reusstal und in der Leventina egal. Und umgekehrt. Das gilt auch unter Nachbarn. Schon in der zweiten Baureihe einer Siedlung ist der Krach wesentlich geringer als direkt an einer Strasse oder an einer Bahnlinie. Hinzu kommt ein weiteres Problem: In den Städten und zentrumsnahen Agglomerationen trägt der Lärm zur sozialen Entmischung und damit zur Entsolidarisierung bei.
Das heisst?
Wer es sich leisten kann, zieht an einen ruhigeren Ort. Damit ist sein Problem gelöst. Mit dem Resultat, dass zum Beispiel vor versammeltem Fernsehpublikum ganz selbstverständlich verlangt wird, die Millionäre an der Zürcher Goldküste müssten vor Fluglärm geschützt werden.
Wenn persönlicher Widerstand nichts bringt: Wie lernt man, besser mit dem Lärm zu leben?
Indem man sich selbst an der Nase nimmt und sein persönliches Verhalten überprüft. Und indem man bei Wahlen die Politikernach ihrem Leistungsausweis beim Thema Lärmschutz beurteilt. Grundsätzlich aber gilt: Wer sich durch ein Lärmproblem verrückt machen lässt, ist schlecht beraten. Die Gefahr ist nämlich gross, das Problem auf psychischem Weg weiter hochzuschaukeln.
INTERVIEW: ADRIAN SCHMID
Bild: Andreas Meyer, 57, ist freischaffender Soziologe und Mitglied der Eidgenössischen Kommission für die Beurteilungvon Lärm-Immissionsgrenzwerten. Bis 1998 leitete er neun Jahrelang die Abteilung Fluglärm-bekämpfung im Flughafen Zürich.
Laut und deutlich: Ab welchemSchallpegel Sie sich besser die Ohrenzuhalten
Schallpegel Empfindung Schallquelle Vorschriften
0 bis 10 Dezibel unhörbar Stille
10 Dezibel kaum hörbar Blätterrauschen im Wald
20 Dezibel sehr leise tropfender Wasserhahn, Ticken einerTaschenuhr
30 Dezibel sehr leise Flüstern, sehr ruhiger Garten
40 Dezibel leise Wohnquartier ohne Verkehr, Brummen eines Kühlschranks
50 Dezibel leise üblicher Tagespegel in einer Wohnung, ruhiger Bach Nacht-Grenzwert in Wohnzonen (lästig und schädlich)
60 Dezibel laut Umgangssprache, Auto in 15 Meter Abstand Tag-Grenzwert in Wohnzonen (lästig und schädlich)
65 Dezibel laut angeregtes Gespräch, Radiomusik Nacht-Alarmwert in Wohnzonen (Sanierung dringend)
70 Dezibel laut Motorfahrrad, Rasenmäher, lautes Büro Tag-Alarmwert in Wohnzonen (Sanierung dringend)
80 Dezibel sehr laut laute Radiomusik, Auto mit Tempo 50 in 1 Meter Abstand
90 Dezibel sehr laut schwerer Lastwagen, Auto mit Tempo 100 in 1 Meter Abstand 
100 Dezibel sehr laut Autohupe in 5 Meter Abstand, Kreissäge, Posaunenorchester
110 Dezibel unerträglich Bohrmaschine, laute Disco
120 Dezibel unerträglich Verkehrsflugzeug in 7 Meter Abstand
130 Dezibel schmerzhaft Düsenjäger in 7 Meter Abstand,Maximalbelastung Walkman
140 Dezibel schmerzhaft Jet-Triebwerk in 25 Meter Abstand
160 Dezibel schmerzhaft Gewehrschuss in Mündungsnähe.
................................................................................................................
Wolfgang Reuss: "Lärmexperten" (in Beo und NZZ) finde ich falsch. Entmischung (Segregation) wird verteufelt, ich sehe darin die einzige Rettung/Verursacherprinzip. Bloss müsste der Faktor das Verhalten (ich bin lebenslang NR autofrei, wohne aber in Lärm/Abgasen) und nicht das Portemonnaie (Reiche wohnen in Waldrandvilla) sein. 

https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2023-06-13/stau 
Stau
An Pfingsten staute sich der Verkehr wie gewohnt wieder kilometerweit. Immer öfter wird auf Nebenstrassen ausgewichen, die durch Dörfer führen. Dies belastet die jeweiligen Einwohner - vor allem wohl Kinder und ältere Leute - sowie die Natur stark. Auch die Polizei wird dadurch zusätzlich belastet. Generell nimmt der Verkehr immer mehr zu. Man hat den Eindruck, es werde immer schlimmer. Die Politik sollte bei diesem Problem unbedingt aktiv werden. Doch einfach immer mehr Strassen zu bauen, ist bestimmt nicht die richtige Lösung, sondern fördert die Verkehrszunahme noch.

Danke, Roman Former. Sie bringen es auf den Punkt.
Die Verkehrsflut (-seuche/-pandemie). Unstoppable? Ursachentherapie? Wovor flüchten die "Fahrenden"/Stauenden? Vor dem, was sie selbst steigern (sinkende Wohnenqualität, gesundheitserodierender Lärm und Luftverschmutzung, öde Landschaften: Verlust des Paradieses?
Röhrende Motoren im Stau, lärmende Musikanlagen, teils Gehupe und Gegröhle, das zu erleiden ich Nichtautofahrer verdammt bin wohnend an der Südumfahrung Chur, über die ein Gemeinderat von Chur (samt Mitunterzeichnern aus diesem Gremium) 2021 schrieb, der Lärm sei UNERTRÄGLICH.
Wurde es inzwischen besser oder noch schlimmer? Einmal dürfen Sie raten.
Als Ursache sehe ich Ausweglosigkeit statt Wahlfreiheit beim Wohnen. Verwirklichung des Verursacher-/Anreiz-/Belohnungs-Prinzips würde bedeuten, dass "Nicht-Fahrende" im Paradies (Naturmaxima ohne Lärm und ohne Luftschadstoffe) leben dürften (ohne den bisherigen "Klassenkampf", in dem Millionäre das bereits dürfen; bekannte Redewendung: "Weil du arm bist, musst du sterben"). Während die Verursacher (der grösste Teil des Verkehrs ist vermeidbarer Freizeitverkehr, ich nenne es Langeweileverkehr) an solchen Emissionen-Hotspots wohnen sollten (ist ja ihr "Metier", Obsession).
Hingegen weniger wirksam und kaum durchsetzbar finde ich die derzeit diskutierte schweizweite (flächendeckende) Maut (obwohl gute Idee).
Die einzige Chance, zumal "innert nützlicher Frist", sehe ich in Edental, wenn sich Gleichgesinnte zu "kritischer Masse" zusammenfinden für Prototyp, zwecks Aha-/Domino-Effekt.
Aktuell Möglichkeiten, weil ein wohl einmalig tolles "Ehemaliges Kurhaus" günstig zum Verkauf steht. Aber ich habe kein Geld, keine Investoren, keine Idealisten, Mäzene. Gleichgesinnte. "Vorbild für die Welt", als Positiver Kipppunkt. Ein Magnet wie Europapark Rust, jedoch im Must-have-Sinn. Umkehr, Einkehr, Back To Nature statt Highway To Hell. Last Chance. Deadline. Point of no return. Fünf vor oder nach Zwölf?
Mein Kommentar: https://www.infosperber.ch/umwelt/schadstoffe/plastik-im-kopf/ 
1) Blick titelt:
Nicht die Gesundheitskosten sind das Problem, sondern unsere Gesundheit
und schreibt: Wirtschaftsexperte Werner Vontobel findet, dass wir nicht mehr artgerecht leben. Dabei wäre es einfacher, gesünder zu leben als an der Gesundheitskostenschraube zu drehen, schreibt Vontobel.
Bundesamt: "Lärm macht krank. Gewöhnung nicht möglich."
Beobachter 9.10.2000:
1) Für eine ruhigere Wohnung würden 54 Prozent der Befragten einen höheren Mietzins bezahlen – in der Regel zwischen 200 und 500 Franken mehr pro Monat.
2) An einer schweren Herzkrankheit leidet der Rentner Hans G. Das Fenster seines Schlafzimmers öffnet sich gegen den Parkplatz eines Restaurants. Immer wieder reissen ihn Gespräche, Gelächter oder knallende Autotüren aus dem Schlaf. Für die Ärzte ist klar: Ausgelöst wurde die Krankheit durch die «lärmbedingten dauernden Schlafstörungen».
3) «Koalition der Lärmgeplagten»
Noch ist das Projekt kaum mehr als eine Idee. Doch im Urnerland ist das Interesse gross. Und in der «Neuen Luzerner Zeitung» gab es bereits prominente Schützenhilfe. «Uri hat nur eine Chance, wenn es sich mit anderen lärmgeplagten Regionen solidarisiert und zusammentut», sagte der Politberater Iwan Rickenbacher. Und der Berner Politologe Adrian Vatter meinte: «Es braucht eine Koalition der Lärmgeplagten.»
Daran muss eigentlich das ganze Land ein Interesse haben. Denn der Lärm kostet die Gesellschaft viel Geld.
4) Schaffung von Ruhereservaten
Dasselbe ist dem Luzerner Umweltbeamten Beat Marty aufgefallen: «Lärmfreie Räume sind im Gesetz gar nicht vorgesehen.» Nach zehn Jahren Lärmschutzverordnung wäre es «vielleicht nicht schlecht, den Lärmschutz wieder grundsätzlich anzuschauen», sagt der Präsident des Fachbeamtenverbands «Cercle bruit». Denn auch Parks oder Spielplätze geniessen keinen speziellen Lärmschutz. Marty schwebt etwas Konkretes vor: «Vielleicht müsste man Ruhereservate schaffen.»
Falsches Prinzip
a)?
https://www.nzz.ch/schweiz/bund-rechnet-mit-laermklagen-von-19-milliarden-franken-ld.854532 
Lärm erodiert meine Gesundheit, Lärmbatzen nützt meiner Gesundheit null.
b)
Wohnen/Mieter:
Muss Vermieter "Mangel an der Mietsache" beseitigen, oder darf er Mietkostenredukton wählen?
Das wäre dasselbe wie Lärmbatzen-Prinzip: Schutzlosigkeit für Gesundheit der Opfer (Ausweglosigkeit statt Wahlfreiheit beim Wohnen).
Auf Grabsteinen steht RUHE IN FRIEDEN. Warum nicht bereits zu Lebzeiten?
https://www.beobachter.ch/wohnen/nachbarn/nachbarschaftsstreit-wie-krach-zu-krach-fuhrt 
► Annalies Dürr, Stiftung Domicil (Zürich): Zitat: «Fast die Hälfte aller Beratungsgespräche von Domicil drehen sich um Lärmprobleme in der Nachbarschaft.» Merke: Das ist nur Spitze des Eisbergs. Viele Lärmopfer leiden still, ohnmächtig bzw. machen "Faust im Sack".
Erfahrungsgemäss lässt sich auch mit grossem Aufwand durch Opfer nichts verbessern, weil a) die Gesetze sind bereits eher lauwarmer Kompromiss zugunsten des Lärms, und b) die Durchsetzung der Gesetze ist erst recht praktisch aussichtslos. Zudem: falsche Wohnen-Infrastruktur können auch Papierberge des Bundesgerichts nicht ändern. Meine Lösung: Richtige Infrastruktur (wie unknallbare Türen) und Organisation (Ordnung), Lärmfans und Stillebedürftige (zumindest Vulnerable wie Dauerkopfschmerzen, Herz/Kreislauf, Stressfolgeerkrankungen) geografisch trennen.
https://www.abz.ch/erleben/ruhe-da-oben-was-tun-bei-ringhoerigen-wohnungen/                 https://www.abz.ch/wohnen/mieten/
Lautes Stampfen durch die Wohnung, Telefongespräche auf dem Balkon oder Musik mitten in der Nacht: Lärm ist in der Nachbarschaft Konfliktgrund Nummer eins.
«Von den rund 50 Konflikten, die wir 2019 bearbeitet haben, entstanden deutlich mehr als die Hälfte aufgrund von Lärm», fasst Katharina Trost von der Mieterberatung der ABZ zusammen.
ABZ Allgemeine Baugenossenschaft Zürich Gertrudstrasse 103 8003 Zürich 044 455 57 57 info@abz.ch
► Was bedeutet Inklusion: "Schwache müsse sich Starken anpassen" oder umgekehrt wie in Natur(gesetzen): "Jedes Lebewesen (Fauna/Flora) hat seine individuell benötigte Nische/Substat/Biotop"?
Leider Durchmischungs-/"Anti-Segregations"-Dogma:
https://www.zentralplus.ch/wohnen-bauen/jede-neue-genossenschaftswohnung-ist-ein-highlight-2548708/ 
Diktat max. 21 Grad (gegen Vulnerable):
https://www.zentralplus.ch/wohnen-bauen/heiz-diktat-der-abl-laesst-mieterinnen-kalt-2453965/ 
Wohnenossenschaft/Mieterverband:
https://www.zentralplus.ch/wohnen-bauen/der-abl-steht-ein-seilziehen-um-ihre-zukunft-bevor-2464403/ 
Wolfgang Reuss, 06.10.2022, 21:52 Uhr
SP und Mieterverband (tendenziell kongruent) scheinen sich einzig um die Preise, aber null um die Wohnengesundheit zu kümmern; das jedenfalls ist meine Erfahrung und Recherche. Was nützt mir der Preis, wenn ich sehe, wie insbesondere Chroonischkranke (wie Dauerkopfschmerzen, Herz/Kreislauf, Stressfolgeerkrankungen etc.), aber auch Gesunde, unter vermeidbarem Wohnenlärm leiden (und Passivrauchenzwang im Schlafzimmer tendenziell 24/7), jedoch von diesen scheinbaren «Anwälten der Schwachen» (dafür hielt ich blauäugiges Greenhorn diese Leute mal) ignoriert oder abgespiesen werden? Die Rechtslage ist schlecht, aber mir scheint, aus ideologischen Gründen wollen sie keine Verbesserung für jene Behinderte, für die NICHT der Rollstuhl (Treppe, Badewanne etc.) die Barriere ist, sondern eingangs Genanntes. PS: In jeder Mieterumfrage steht Lärm zuoberst auf der Sorgenliste. Beobachter 9.10.2000 schrieb: «Die Mehrheit der Befragten würde 200 bis 500 Franken MONATLICH mehr bezahlen für eine ruhige Wohnung.» So viel zum Thema angeblicher «Preise-Priorität»! Quizfrage: Ich habe ein Lösungsmodell Stille-Wohnen, das maximal wirksam ist UND wohl nicht mal mehr kosten würde (obwohl Mehrkosten, wie gesagt, gerne getragen werden würden von den bisher Leidenden). Wer meldet sich bei mir (ich arbeite ehrenamtlich, koste null, erst recht nicht über 180'000, ich mache es aus Liebe)?

https://www.suedostschweiz.ch/politik/staumanagement-gemeinde-domatems-fordert-triage-im-kampf-gegen-den-ausweichverkehr

Wolfgang Reuss   24.05.2023 - 18:49 Uhr

Es braucht Schleusen, Mauern, Berge gegen die Motorisierten-Fluten, -Meere, -Heere.
Strassen-Maut. Schutz-Gebühren. Reto Furter nennt es "Myriaden, die wie Lemminge auf der Autobahn gegen Süden ziehen". Ich nenne es "Heuschreckenschwärme auf Polstersitzen" mit Auspuff.
Es braucht medizinische Umsteighilfen vom Automobil zum Rollator, Wanderschuh-Schrittzähler, Sänften, Segelboote.
Tagesanzeiger (18.5.2023) titelt über Domat/Ems: Sie machen Stau, um das Dorf zu schützen / Foto-Legende: "Frau Krümel vom Sicherheitsdienst stoppt kurz vor Domat/Ems den Verkehr, um zu verhindern, dass im Dorf Chaos herrscht."
Und Frau Krümel steht mitten auf der Strasse, wie hingeklebt.
Methode "Künstlicher Stau" auch in Österreich:
https://futurezone.at/digital-life/vorarlberg-bings-kuenstlicher-stau-a…
Der ORF titelt: Künstlicher Stau – gewünschter Effekt ausgeblieben:
https://vorarlberg.orf.at/stories/3196289/
Auch gemäss obigem SO-Artikel scheint "künstlicher Stau" keine Lösung des Problems.
Aus mehreren Gründen, vor allem aber, da die Flut bereits da ist "auf allen Kanälen", das heisst, durch den "künstlichen Stau" werden die Autos nicht weniger, sie lassen nur noch länger den Motor laufen, der im Stand umso giftigere Abgase emittiert.
Mein Fazit: Den "künstlichen Stau" müsste man erzeugen, solange das Auto noch in der Garage steht: Auto-Verhinderung und zumindest Autofreie Regionen zwecks Wählbarkeit der Wohnenqualität, zwecks gelebtem Verursacherprinzip. Denn bisher ist das leider kopfstehend, Beispiel: Ich lebenslanger Nichtautofahrer werde "belohnt", an der Süd-Umfahrung Chur anwohnend destruiert, über die der Churer Gemeinderat, Urs Rettich, 2021, als er den Auftrag (mit Mitunterzeichnern) an den Stadtrat zuhanden Kanton, einreichte, schrieb, der Lärm sei UNERTRÄGLICH. Ich dopple nach: Dieser heulende, sirrende, brüllende Lärm erzeugt nicht einzig Stresshormone, Bluthochdruck (und bei mir Herzrasen mitten in der Nacht, insbesondere zwischen 03 und 04 Uhr nachts, also einer Uhrzeit, zu der sich die Schweiz des Schwerverkehrfahrverbots rühmt, wenn da nicht die konterkarierenden Busse und Ausnahmebewilligungen und Poser alias "getunter" Autos/Motorräder/Mofas wären), sondern erodiert die Innenohren, fördert auch Tinnitus.
Hier zum gefühlten dreimillionsten Mal meine Frage (auf die ich nie eine Antwort bekam): Warum (gemäss Schweiz Tourismus) es in der Schweiz elf autofreie Orte gibt, im grössten Kanton GR (mit seinem angeblichen "Gesundheitstourismus") aber null?
Mein system(at)ischer Problemlösungsvorschlag seit jeher: Edental verwirklichen (wäre leicht machbar, allerdings nicht durch mich "Staubkorn im Universum" solo) als Prototyp zwecks Aha- und Domino-Effekt.

https://www.suedostschweiz.ch/leserbriefe/2024-01-09/wird-oder-kann-wirklich-gebuesst-werden#comment-87655 
Peter Meister, da ist was dran. Thema Anarchie. Beispiel Knallerei.
Betreffend Detonationslärm Waffenplatz Chur gab es die Unterschriftensammlung "Volksinitiative" in Chur (auch wenn sich dann herausstellte, dass Chur nicht die Entscheidungshoheit besitze, meines Wissens, wobei, den Waffenplatz "verabschieden" hätte man früher schon können, oder?); es gab den Vorstoss von SP-Grossrat Andri Perl an die Regierung; es gab den Brief der Gemeinde Felsberg an Bundesrätin Amherd.
Betreffend Knallerei Türen und WC-Deckel in Wohnblöcken, auch das ist nicht erlaubt gemäss Beobachter, OR, ZGB, Polizeigesetz Stadt Chur. Auch hier (wie beim Feuerwerk, oder beim verbotenen Laufenlassen des Auto-Motors bei stehendem Fahrzeug, auch gerne, während der Fahrer sich ausserhalb des Fahrzeugs befindet, in aller Seelenruhe) die Frage der Durchsetzbarkeit. Einerseits ein gewichtiger gesundheitlicher Faktor, erst recht auf die Länge, denn die meisten Mieter sind arm und zu "Lebenslänglich" verurteilt in derlei Immissionsblöcken. Auch im Internet ein Thema seit x-Jahren. Andererseits wäre es aus meiner Sicht leicht lösbar (Wo ein Wille, da ein Weg): Da wäre zunächst die bahnbrechende Erfindung der "Unknallbaren Tür" (damit meine ich aber nicht die bisherigen teuren Automatik-Türen, die zu allem Überfluss nicht selten trotzdem lärmen, sondern Türen, die garantiert lautlos und kostentief in einem sind). Zudem gibt es die Erörterung mit nationalen Fachpersonen, wer wofür zuständig ist. Meine Hypothese: Der Mieter für die Meldung eines Mangels, und der Vermieter für dessen Beseitigung, wozu Ortung vonnöten sein könnte. Beispiel: Wasserschaden, Leck-Ortung (etwa eine Wasserleitung hinter der Wand). Beispiel: Brandherd, Feuermelder im Treppenhaus auf jedem Stockwerk. Beispiel: Türenknallerei "unstoppable": Dezibelmelder analog Feuermelder auf jedem Stockwerk.

Romantisierte Form von: Gartenpforte Edental:

Waldwohnen statt nur Waldbaden:

Chlorophyllparadies auch für unsere Ernährung:

Projekt/Aktion: STILLES BETT (könnte anders aussehen):

https://www.suedostschweiz.ch/blogs/generation-x/freie-fahrt-fuer-fussgaenger#comment-86383  
Herr SL (nicht zu verwechseln mit der Mercedes-Klasse, auch wenn wir hier beim Thema Autos sind), Sie haben nicht keine Macht. Ich möchte Ihnen vorschlagen, sie zu nutzen für jenen guten Zweck, den sie obig zwar beschreiben, jedoch leider bloss im Sinne "unerreichbar" (Zitat: "an der Urne krachend gescheitert war, erinnert man sich gerne an jene Tage zurück").
Dass das Ideal "autofrei", das heute Welten entfernt unerreichbar scheint, zum Greifen nahe ist, legt nahe, dass der grösste Kanton (als letzter Kanton) schweizweit - und noch nicht einmal 100 Jahre ist es her - das Wunder schaffte, autofrei zu sein. Um leider inzwischen ins andere Extrem zu verfallen, was sich nicht nur in Strassenmaxima materialisiert, sondern dass es null Oasen gibt: Schweiz Tourismus listet elf autofreie Orte, null in Graubünden.
https://www.myswitzerland.com/de-ch/reiseziele/ferienorte-und-staedte/autofreie-orte/ 
Herr SL, ich bitte Sie, nicht nur quasi sehnsuchtsvoll über Yesterdayepisoden zu schreiben, sondern zur guten Tat zu schreiten: Wohnen-Refugien ohne Motorenlärm/-abgase zwecks Gesundheit und vor allem Wahlfreiheit in einer alternativlos scheinenden Welt. Als Prototyp punktuell begrenzt (statt flächendeckend) würde es kaum "krachend scheitern an der Urne" oder man könnte es privat initiieren wie etwa Sawiri.
Na, wäre das ein Vorschlag? Diversität statt "Tiger im Tank" und "Esel am Steuer"?
Sie haben die (Vierte Gewalt) Macht.

Create your website for free! This website was made with Webnode. Create your own for free today! Get started